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Medien

Foto: mikromonkey/stockAdobe.com

Ein Standort mit ­Ausstrahlung

Hier gelingt der digitale Wandel: Die Medienbranche prägt den Standort Hannover mit Innovationen, vielfältigen Ausbildungswegen und breitem Förderspek­trum. Monatelang haben sie recherchiert, geschrieben, gedreht und geschnitten. Nun ist der große Tag endlich gekommen für die Studierenden des Masterstu­diengangs Fernsehjournalismus und Dokumentarfilm an der Hochschule Hannover. Unter dem Titel „Neues von der Expo-Plaza“ zeigt das Kommunale Kino Hannover die Abschlussfilme, die im zweiten und dritten Semester entstanden sind. Das Publikum freut sich auf 30- bis 60-minütige Dokumentationen, Reportagen und Features.

Vorreiter in Deutschland

An der Hochschule Hannover werden neben den Inge­nieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie dem Sozialwesen auch mehrere Medien- und Kreativstudiengänge angeboten. Es gibt allein 14 Bachelorstudiengänge in den Bereichen ­Design und Medien sowie Information und Kommunika­tion, ­darunter Fotojournalismus und Dokumentarfotografie, Journalistik oder Public Relations. Sie alle werden am Standort Expo-Plaza angeboten.

Der fernsehjournalistische Masterstudiengang besteht seit 2008 und ist der erste im deutschsprachigen Raum. Mit diesem zweijährigen Vollzeitstudium ist die Hochschule auch deshalb Vorreiter in Deutschland, weil die meisten Journalismus-Studiengänge diese Spezialisierung erst in höheren Semestern anbieten. Dagegen steht der TV-Bereich in ­Hannover schon am ersten Tag im Lehrplan. Den Master gibt es zudem in den Fächern Design und Medien, Kommunikationsmanagement und Medizinisches Informationsmanagement. Viele der Filmproduktionen, die an der Fakultät für Medien, Information und Design ­entstanden sind, können in der Mediathek der Hochschule online ­unter mediathek.f3.hs-hannover.de abgerufen werden. Dort wartet eine beeindruckende Talentschau.

Eine Partnerin für Medienschaffende

Ihr Motto lautet „Fördern, vernetzen, entwickeln – damit aus Ideen ­Erfolge werden!“: Ebenfalls an der Expo-Plaza gelegen, ist die Nord­media – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen an­sässig. Sie gestaltet seit 2001 als zentrale Medien-Fördereinrichtung den Ausbau und die Entwicklung der Medienbranche in diesen beiden Bundesländern. In der Film- und Medienförderung fördert sie verschiedene Phasen von Film- und Fernsehproduktionen sowie interaktiven Projekten. Zudem zählen Investitionen, Qualifizierungs- und Beratungsangebote, die Gamesförderung, Ausbildungsmaßnahmen und Festivals zum Förderspektrum. Neben den Ländern Niedersachsen und Bremen tragen die Sender NDR, Radio Bremen und ZDF zu den Fördermitteln bei, die jährlich bei durchschnittlich zehn Mio. Euro ­liegen. Präsenz zeigt Nordmedia auch auf nationalen wie internatio­nalen Messen und Festivals – wie in Berlin oder Cannes. Dort steht die Vermittlung wegweisender Kontakte an die regionale Medienwirtschaft im Mittelpunkt.

Zudem engagiert sich Nordmedia in technologisch getriebenen Entwicklungsfeldern. Ein Beispiel ist das APITs Lab, das Unternehmen Zugang zum Know-how der Games-Branche ermöglicht. APITs steht für Applied Interactive Technologies. Und diese Technologien lassen sich auf verschiedenste Anwendungsbereiche und Branchen über­tragen.

Die Gaming-Szene in Hannover wächst, ebenso die Zahl der Entwickler und Designer solcher Spiele. Foto: Gorodenkoff/stockAdobe.com
Die Gaming-Szene in Hannover wächst, ebenso die Zahl der Entwickler und Designer solcher Spiele. Foto: Gorodenkoff/stockAdobe.com

Hannover wird zum Gaming-Paradies

Der Stand der Dinge ist in Sachen Gaming besonders eindrucksvoll auf der Messe Dreamhack zu erleben. Das bedeutendste Gaming- und E-Sports-Festival steigt auf dem Messegelände Hannover und „ist als Gaming-Lifestyle-Erlebnis ein großartiger Gewinn für die Landeshauptstadt“, freut sich Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. „Wir sind stolz, als Austragungsort in einer Reihe mit Weltmetro­polen wie beispielsweise Dallas, Melbourne, Rotterdam und Madrid zu stehen. Es zeigt einmal mehr, wie vielseitig, facettenreich und attraktiv Hannover ist. Ich danke dem großen Engagement aller an diesem Erfolg Beteiligten in Hannover – der Hannover Marketing- und ­Tourismus GmbH (HMTG), der City-Gemeinschaft Hannover und der Deutschen ­Messe.“

Sprungbrett für Oscar und Grammy

Von internationalem Format ist auch die renommierte Privataka­demie SAE Creative Media Institute, die Aus- und Weiterbildung sowie ­Studiengänge für Berufe der Kreativ- und Medienwirtschaft anbietet. Unter den Absolventen finden sich zahlreiche Oscar- und Grammy-Prämierte. Seit 2017 ist SAE auch in Hannover vertreten. Als Netzwerk umspannt es 28 Länder auf sechs Kontinenten mit mehr als 54 Insti­tuten und ist Teil der Unternehmensgruppe AD Education. Die Standorte ­außerhalb Europas gehören zum globalen Bildungsanbieter Navitas. Der Lehrplan richtet sich nach den Anforderungen der ­Medienindustrie und ermöglicht bereits nach zwei Jahren einen ­Abschluss als Bachelor of Arts/Science. Darauf aufbauend werden ­verschiedene Master-­Stu­diengänge angeboten. Die Bachelor-­Abschlüsse bietet das SAE Institute in Zusammenarbeit mit der ­University of Hertfordshire an. Bei den postgradualen Studiengängen besteht zudem eine Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität ­Essen.

Mit über 500 Weiterbildungsthemen und mehr als 30.000 Teilnehmenden sind die öffentlich-rechtlichen Sender in Hannover mit von der Partie: Die „ARD.ZDF medienakademie“ ist die größte Bildungseinrichtung ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Sie ist gemeinnützig und ihr Angebot seht allen offen. Gesellschafter sind die Rundfunkanstalten der ARD, das ZDF und das Deutschlandradio.

Alle wichtigen Rundfunk- und Fernsehanstalten sind in Hannover vertreten. Foto: Daria Lukoiko/stockAdobe.com
Alle wichtigen Rundfunk- und Fernsehanstalten sind in Hannover vertreten. Foto: Daria Lukoiko/stockAdobe.com
Ehemals in Besitz der Madsack Mediengruppe ist das Anzeiger-Hochhaus mit dem charakteristischen Kuppeldach heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt. Foto: Roman Babakin/stockAdobe.co
Ehemals in Besitz der Madsack Mediengruppe ist das Anzeiger-Hochhaus mit dem charakteristischen Kuppeldach heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt. Foto: Roman Babakin/stockAdobe.com

Mediengeschichte unter der Kupferkuppel

Das 51 Meter hohe Gebäude zählt nicht nur zu den bedeutendsten Wahrzeichen Hannovers: Seit fast 100 Jahren ist der dunkelrote Klinkerbau mit den prägnanten weißen Sprossenfenstern und der imposanten Kupferkuppel für den Medienstandort Hannover das Symbol schlechthin. Der Verleger August Madsack ließ den Zehngeschosser in den Jahren 1927 und 1928 errichten – als erstes Hochhaus der Stadt und eines der ersten in Deutschland. Der Entwurf des Architekten Fritz Höger wird dem Backstein-Expressionismus zugerechnet und ist eines der wenigen repräsentativen Bauwerke Hannovers, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.

 

Unter der zwölf Meter hohen Kuppel lagen die Büros des Hannoverschen Anzeigers, dem Vorläufer der Hannoverschen Allgemeinen ­Zeitung (HAZ). 1947 wurde hier das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ aus der Taufe gehoben. Heute beherbergt die Kuppel das höchstgele­gene Kino der Stadt, die Hochhaus-Lichtspiele.

Eigentümer des Anzeiger-Hochhauses ist die Madsack Mediengruppe, Herausgeberin der großen Tageszeitungen HAZ und Neue Presse. Mit dem nationalen Nachrichtenportal Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND.de) vollzieht Madsack den Wandel vom klassischen Verlagshaus hin zur digitalen journalistischen Drehscheibe, die regionale und ­nationale Inhalte plattformübergreifend anbietet – in einem der größten Newsrooms Europas. Auf 2.600 Quadratmetern sind rund 180 Journalisten, Marketing- und Digitalexperten interdisziplinär tätig.

Auch die Heise Gruppe sowie die traditionsreiche Schlütersche Verlagsgesellschaft (gegründet 1747) gehören mit ihrem Produktportfolio aus Verzeichnismedien, Contentmarketing, Online-Angeboten sowie B2B- und B2C-Lösungen zu den großen Playern im Verlagswesen. Schulbuchverlage wie die Westermann-Gruppe und Cornelsen unterhalten in Hannover Medien- und Informationszentren. 

Funk und Fernsehen

Selbstverständlich sind ARD und ZDF in Hannover mit ihren Landesstudios vertreten. Zudem senden die Fernsehsender Sat.1 und RTL Regionalsendungen aus Hannover. Hinzu kommen die Hörfunksender Antenne Niedersachsen, Radio ffn und Radio Hannover. Ein weiterer großer Hörfunksender aus der Region Hannover ist Radio 21 in Garbsen. Und auch der Verkehrsbetrieb Üstra strahlt aus: In den Stadtbahnen und Stationen bietet das Fahrgastfernsehen tagesaktuelle Nachrichten.

Ein Akteur von internationalem Format ist die TVN Group, die zur Madsack Mediengruppe gehört. Das Kerngeschäft bilden redaktionelle und technische Dienstleistungen für Film, Fernsehen und Internet, den Corporate-Media-Bereich, Virtual und Augmented Reality sowie 360-Grad-Filme. Von der Idee bis zur Ausstrahlung decken die TVN-Unternehmen den gesamten Produktionsprozess ab. Damit ist TVN auch ein großer Ausbilder für die Branche – und bietet viele Möglichkeiten für den Nachwuchs von der Expo-Plaza.

Titelbild: mikromonkey/stockAdobe.com